So, nach längerer Pause wegen der Ausstellung beim Freak'n'Art-Festival in Karlsruhe und Umzug und krasser Erkältung gibt's endlich wieder neue Comics hier, nämlich ein paar neue "Nothing-Nice-To-Say"-Strips und einen neuen Comic-Tipp.
"Ostberliner" ist tolles kleines Comic-Büchlein von dem schwedischen Zeichner Lars Sjunnesson. Darin erzählt er in sehr klecksigen, dreckigen Bildern und mit wunderbarem schrägen Humor eine kuriose Story, in der er selbst als Hauptfigur mitspielt. Die Geschichte ist aber nicht auwirklich erlebt, sondern nur ausgedacht: Lars hält sich in einer Wohnung in Ostberlin auf, weil die Küche wie er glaubt "unter Strom steht", hat er Angst dort reinzugehen. Deshalb leiht er sich Essen und Strom per Verlängerungskabel von seiner deutschen Nachbarin.
Als Gegenleistung soll er einen Comic zeichnen, in dem sie die Hauptfigur ist und nach ihren Vorgaben. Die Nachbarin, sie heißt Gretchen, wirkt ein wenig cholerisch und irre, sie möchte in dem Comic als Superheldin ("Das Super-Gretchen") dargestellt werden, nämlich als eine sexy Prinzessin, die nackt mit einer Laserpistole durch die Gegend rennt und die neoliberalen Politiker und Dikatoren abknallt, z.B. George W. Bush, Gerhard Schröder, Pol Pot, Silvio Berlusconi, Augusto Pinochet, sowie Papst Benedikt und Bono von U2. Doch wie sich herausstellt sind die Politiker keine echten Menschen, sondern aus Plastik, und ihre Penisse entwickeln ein Eigenleben und greifen das Super-Gretchen an.
Lars wird von der ganzen Gewalt, die er zeichnen muß, schlecht. Er kann an dem Comic nicht weiterarbeiten, daraufhin eskaliert die Situation zwischen ihm und Gretchen.